Bestimmt haben auch Sie schon einmal den Begriff „Hospiz“ im Zusammenhang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen gehört. Ursprünglich von dem lateinischen Begriff „hospitium“ (die Herberge) abgeleitet, steht „Hospiz“ heute für eine Bewegung mit dem Ziel, sterbenden Menschen und ihren Angehörigen menschliche Zuwendung zu geben.
Die Zeugung und die Geburt, das Leben, das Sterben und der Tod gehören untrennbar zusammen. Sterbebegleitung ist somit Lebensbegleitung. Die ambulante Hospizarbeit wird überwiegend von ehrenamtlichen Kräften geleistet.
Der Begriff Palliativmedizin leitet sich von dem lateinischen Wort „pallium“ (der Mantel) ab und verdeutlicht das Bild der umfassenden, schützenden Hilfe.
Diese Art der Medizinpraxis versucht mit dem Einsatz professioneller Kräfte durch frühzeitiges Erkennen, Einschätzen und Behandeln von Schmerzen und anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und geistiger Art den letzten Lebensweg zu erleichtern.
Somit gehören ehrenamtliche Hospiztätigkeit und professionelle Palliativarbeit für uns untrennbar zusammen: Unser Ziel ist immer die Förderung der Lebensqualität zum Lebensende.
Auch nach über 25 Jahren Hospizinitiative in Deutschland ist das Missverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit groß: Die Hoffnung, genügend ehrenamtliche Hospizdienste, stationäre Hospize, Palliativstationen und ambulante palliative-care Strukturen zu schaffen, um die Lage der Schwerstkranken und Sterbenden zu verbessern, ist auch heute noch lange nicht mit Leben gefüllt.
Der überwiegende Teil der Menschen stirbt nach wie vor in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Dort fehlen aber oftmals die Kapazitäten, diese angemessen zu begleiten und zu pflegen.
Der Hospizgedanke – nämlich Selbstbestimmung und Schutz der persönlichen Integrität in der oft fremdbestimmten letzten Lebenszeit – muss überall dort Einzug halten, wo Menschen sterben: Gleich, ob das zu Hause, in einem Pflegeheim oder in einem Krankenhaus ist.